Es war einmal vor nicht allzu langer Zeit an einem besonderen Ort, den wir heute Deutschland nennen. Hier lebt ein kleiner Junge namens Noah. Er war schon immer sehr fleißig und neugierig. Mit 18 Jahren verließ er sein Elternhaus um die Welt zu verändern.

Die Jahre vergingen und Noah wurde älter. Seine kindliche Neugier hat er jedoch behalten und war bereits frühzeitig von den Ansätzen im Internet fasziniert. Bisher gibt es kaum brauchbare Inhalte. Viele glauben nicht daran, dass das Internet sich dauerhaft durchsetzen wird. Mit der Zeit steigt die Nachfrage und mehrere Unternehmen beginnen, auch die Vorteile dieser neuen Technologie zu nutzen. Onlineshops sprießen wie Pilze aus dem Boden und erste stationäre Geschäfte müssen ihren Traditionsbetrieb einstellen. Neue Geschäftsmodelle und Kommunikationsmöglichkeiten entwickeln sich rasant. Das Smartphone und damit verbunden eine ständige Erreichbarkeit sowie neue Formen des Konsums waren geboren.

Noah ist mit der neuen Technik aufgewachsen. Computer und Internet sind seine Leidenschaft. Er weiß, dass die Welt, wie wir sie heute kennen, in Zukunft nicht mehr existieren wird. Die Digitalisierung schreitet in allen Bereichen weiter voran und wird unser Leben für immer verändern. Wie Mama und Papa das finden, spielt dabei keine Rolle.

Die einst goldene Innenstadt ist heute wie leer gefegt. Noah macht sich auf, um die letzten verbliebenen Geschäfte zu besuchen. Mit seinem Wissen, möchte er ihnen helfen, im Dschungel der Digitalisierung zu überleben. Mit seinem Laptop bewaffnet zeigt er ihnen, welche Chancen und Vorteile im Internet warten. Doch dabei wirft er vergeblich Perlen vor die Säue. Mit den Worten „darum kümmere ich mich später“, wurde Noah lächeln abgewiesen. Aber wann ist später? Viele Unternehmen setzen weiterhin auf veraltete Strukturen und überlassen somit das grenzenlose Potenzial der Konkurrenz. Manche Geschäftsführer leben so, als hätten sie noch ein zweites Leben.

Die Digitalisierung breitet sich weiter aus. Wie eine Krankheit befällt sie die Schwachen, bringt den Tod und schafft Platz für Neues. Noah ist vorbereitet und hat eine große Arche erschaffen. Hier ist ausreichend Platz für Menschen mit Visionen. Während ein Großteil der Gesellschaft noch über das Holzbrett in Form eines Schiffes lacht, ziehen die ersten Gewitterwolken auf. Der Mittelstand schaut verwundert zum blitzenden Himmel und glaubt, Gott macht Erinnerungsfotos vom Erfolg früherer Tage. Wer weiß – vielleicht als abschreckendes Beispiel.

Es wird stürmisch und aus den Regentropfen sammelt sich eine gewaltige Sintflut. Der Einzelhandel hält verzweifelt einen Regenschirm aus dem Schaufenster, um die bevorstehende Welle aufzuhalten.

Das Schlimme an der Digitalisierung ist jedoch, der schleichende Prozess. Erst entsteht eine kleine Pfütze. Durch Gummistiefel bleiben die Füße warm und werden nicht nass. Dann steigt die Flut bis zum Knie, zum Hals und über den Kopf. Die Luft wird knapp und es dauert nicht lange, bis die nächste Welle zuschlägt. Nach dem Untergang sind der Anschluss zum Wettbewerb verloren, wertvolle Mitarbeiter ertrunken und das Know-how für immer begraben. Viele Geschäftsführer bemerken erst dann, Rettungsboote schwimmen langsam und drohen bei der nächsten Welle endgültig unterzugehen. Für eine Rettungsweste ist es mittlerweile zu spät. Der Sog zieht alles in die Tiefe. Der Erstickungstod setzt langsam und qualvoll ein.

Am Deck der Arche versammeln sich die Pioniere und stoßen auf eine neue Zeit an. Der Tisch ist gedeckt mit vielen leckeren Möglichkeiten. Wer keinen Platz an diesem Tisch bekommen hat, landet wohl auf der Speisekarte. Noah versucht trotzdem noch so viele Menschen wie möglich zu retten, aber der Platz auf seiner Arche ist begrenzt. Wirst du deine letzte Chance ergreifen und die helfende Hand annehmen?